Was ist die ideale Raumtemperatur?

Die ideale Raumtemperatur sollte 2 wichtige Bedingungen erfüllen – sie sollte uns ein angenehmes Wärmegefühl geben und gleichzeitig einen möglichst geringen Heizenergieverbrauch sichern. Das ist nicht so einfach zu vereinbaren.

Zumal jeder Mensch ein anderes Wärmeempfinden hat. Insbesondere zwischen Männern und Frauen gibt es da deutliche Unterschiede. Also ist die ideale Raumtemperatur schon in dieser Hinsicht ein Kompromiss.

Hinzu kommt noch die Forderung nach einem möglichst geringen Energieverbrauch. Wenn wir einen relativ kühlen Raum betreten, neigen wir dazu, die Heizung erst einmal ganz aufzudrehen. Insbesondere im Winter, wenn wir durchgefroren von draußen kommen, ist das zu beobachten.

Meist wird dann der Zeitpunkt zum Herunterdrehen verpasst, der Raum überhitzt und es werden die Fenster aufgerissen, um den Raum schnell wieder abzukühlen. Das hat mit Energieeffizienz leider überhaupt nichts zu tun.

Auch über Nacht alle Heizungen abzustellen und morgens wieder hochzudrehen, ist nicht gerade ideal. Es ist erwiesen, dass für das morgendliche Hochheizen eines kalten Raumes viel mehr Energie verbraucht wird, als wenn man nachts eine Grundtemperatur hält und von der aus am Morgen auf die gewünschte Raumtemperatur hochheizt.

Eine solche Vorgehensweise empfiehlt auch das Bundesumweltministerium. Aber wie reagiert der menschliche Körper auf die Umgebungstemperatur? Was ist die ideale Raumtemperatur und ist sie für jedes Zimmer gleich? Wir werden versuchen, auf alle diese Fragen eine Antwort zu geben.

Der Zusammenhang zwischen Raumtemperatur & Körpertemperatur des Menschen

Der Mensch gehört, wie alle Säugetiere, zu den sogenannten gleichwarmen Wesen. Das bedeutet, unsere Körper sorgen selbst für eine konstante Temperatur im Körperinneren. Die Kerntemperatur im menschlichen Körper beträgt im Normalfall recht konstant 37 °C.

Da durch den Stoffwechsel ständig Wärme produziert wird, muss ein Teil der Wärme nach außen abgegeben werden. Das geschieht über die Haut und funktioniert nur, wenn die Außentemperatur nicht wesentlich höher ist, als die Hauttemperatur.

Daher fühlen wir uns in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 25 °C am besten. Bei diesen Temperaturen wird etwa gleich viel Wärme an die Außenluft abgegeben, wie im Körperinneren produziert wird. Es kommt zu keinem Wärmestau im Körper. Zumindest gilt das für uns hier in Mitteleuropa mit seinem gemäßigten Klima.

Wir sind seit vielen Generationen an die hier überwiegend herrschenden Temperaturen angepasst. Deswegen macht vielen Menschen der aktuelle Klimawandel hin zu längeren sehr heißen Sommerperioden gesundheitliche Probleme.

Raumtemperatur und die Jahreszeiten

Unsere Körper sind an den Wechsel der Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Temperaturniveaus gewöhnt. Deswegen gibt es nicht die eine ideale Raumtemperatur. Vielmehr sollte man sich an die oben genannte Spanne von 20 bis 25 °C halten.

In den Übergangszeiten im Frühling und Herbst, wenn am Tag noch relativ hohe Außentemperaturen herrschen, genügt für die kühleren Abendstunden eine Raumtemperatur um die 20 °C. Zumal die Wände auch noch am Tag gespeicherte Wärme abgeben.

Vier Jahreszeiten Baum

Im Winter ist jedoch auch die Gebäudehülle ausgekühlt und man kommt schon frierend von draußen in die Wohnung. Da ist es angebracht, auf Temperaturen um die 25 °C zu heizen.

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Ökologische und ökonomische Aspekte zum Thema Raumtemperatur

Heizung und Warmwassererzeugung sind die größten Energieverbraucher in der Gebäudetechnik. Da hierzu nach wie vor meist fossile Energieträger in Form von Erdöl, Erdgas und auch Kohle eingesetzt werden, stellt das eine große Umweltbelastung dar.

Bei der Förderung der Energieträger werden immense Umweltschäden verursacht. Und die Verbrennung der Energieträger setzt ungeheure Mengen des Klimakillers CO2 sowie weitere Schadstoffe frei. Leider gilt das auch, wenn für Heizung und Warmwassererzeugung elektrischer Strom eingesetzt wird.

Zumindest dann, wenn dieser Strom nicht aus regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasserkraft stammt. Um so wichtiger ist es, die fossilen Brennstoffe sparsam einzusetzen. Das funktioniert mit intelligenten Heizstrategien.

Wenn Sie zum Beispiel die Raumtemperatur dauerhaft nur um 1 °C senken, verringern Sie gleichzeitig die Heizkosten um 6 %. Das ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz und wirkt sich positiv auf Ihren Geldbeutel aus.

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Gleiche Raumtemperatur in allen Zimmern?

Das individuelle Wärmeempfinden hängt auch von der gerade stattfindenden körperlichen Aktivität ab. Bei sportlicher Betätigung oder körperlich schwerer Arbeit produziert der menschliche Körper von selbst mehr Wärme als in Ruhephasen.

Daher sind dabei niedrigere Temperaturen angenehmer. Im Hinblick auf die körperliche Aktivität ist die Nutzung einzelner Zimmer sehr unterschiedlich. Da liegt der Schluss nahe, die Raumtemperatur entsprechend anzupassen.

I. Arbeitsräume

In der eigenen Wohnung oder im Einfamilienhaus wird man in der Regel keine Werkstatt betreiben. Aber Büros kommen hier durchaus vor. Für Arbeitsplätze gelten nicht nur die Empfehlungen des Bundesumweltamtes zur Raumtemperatur, sondern auch die Festlegungen des Arbeitsschutzes.

Demnach gilt für Büroarbeitsplätze eine Temperaturspanne von 20 bis 22 °C als angemessen. In Werkstätten und Werkhallen reicht bei körperlich anstrengenden Arbeiten eine Raumtemperatur von 15 bis 18 °C. Weniger belastende Tätigkeiten erfordern Raumtemperaturen von 18 bis 21 °C.

II. Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem man sich nach der Arbeit und am Wochenende entspannt und weniger anstrengenden Tätigkeiten nachgeht. Lesen, Fernsehen, Musikhören und Brettspiele mit Familie oder Freunden spielen sind so typische Aktivitäten, die im Sitzen oder Liegen absolviert werden.

Oft nehmen Familien hier auch ihre Mahlzeiten ein. Da das körperliche Aktivitätslevel nicht sehr hoch ist, sollte die Raumtemperatur etwa zwischen 20 und 23 °C liegen.

III. Kinderzimmer

Ein Kinderzimmer ist ein multifunktionaler Raum. Sind die Kinder tagsüber zu Hause, wird hier gespielt, getobt und bei größeren Kindern gelernt. Nachts hingegen dient es zum Schlafen. Daher sollte die Raumtemperatur idealerweise an die Tageszeit angepasst werden.

Tagsüber bei höherer Aktivität liegt die ideale Temperaturspanne zwischen 20 und 22 °C. Bei Kleinstkindern kann sie auch noch ein wenig höher ausfallen. Nachts gilt eine Temperatur um 18 °C für alle Altersgruppen als ideal.

IV. Schlafzimmer

Sofern das Zimmer nicht auch noch für andere Zwecke genutzt wird, reicht hier eine Temperatur von 17 °C aus. Nach allgemeiner Auffassung ist für Erwachsene diese Temperatur ideal für einen ruhigen und gesunden Schlaf. Kälteempfindliche Personen können sich natürlich ihre individuelle Idealtemperatur wählen. Wärmer als 20 °C sollte das Schlafzimmer allerdings nicht sein.

V. Badezimmer

Im Badezimmer hält man sich jeweils nur relativ kurz auf. Von daher kann für die überwiegende Zeit die Temperatur bei relativ niedrigen 18 °C liegen. Für die Nutzung sollte die Temperatur kurzfristig auf ca. 23 °C gebracht werden können.

Das hat zwei Gründe. Zum einen wäre es nicht gut für die Gesundheit, wenn man aufgrund einer niedrigen Raumtemperatur nach dem Baden oder Duschen frieren müsste. Zum anderen kann Luft mit niedriger Temperatur kaum die entstehende Feuchte aufnehmen.

Sie schlägt sich sofort an Wänden und Einrichtung nieder und führt über kurz oder lang zu Schimmelbildung. Wärmere Luft nimmt die Feuchtigkeit auf. Wird sie dann auch noch über einen Ventilator oder ein Fenster nach außen abgeführt, ist die Gefahr von Schimmelbildung nahezu gebannt.

VI. Küche und Esszimmer

In der Küche hält man sich vorwiegend beim Kochen und Backen auf. Küchengeräte wie Herd, Backofen und Spülmaschine erzeugen bereits Wärme. Außerdem bewegt man sich bei der Küchenarbeit und sitzt nicht still herum. Daher wird für diesen Raum eine Temperatur um 18 °C empfohlen. Für das Esszimmer oder die Essküche gilt eine etwas höhere Temperaturempfehlung um die 20 °C.

Raumtemperatur und Schimmelbildung

Am Beispiel Bad hatten wir schon auf die Problematik der Luftfeuchte und der Gefahr von Schimmelbildung hingewiesen. Tatsächlich hat auch der Feuchtegehalt der Raumluft Einfluss auf das Wohlbefinden des Menschen.

In Wohnräumen sollte die relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 % liegen. Sofern an den Zimmerwänden keine durch Baumängel bedingte Kälte-Spots auftreten, besteht bei den üblichen Wohnraumtemperaturen keine Gefahr, dass sich Luftfeuchte an den Wänden niederschlagen und zu Schimmelbildung führen könnte.

Trotzdem muss durch regelmäßiges Stoßlüften dafür Sorge getragen werden, dass die feuchte und verbrauchte Luft nach außen abgeführt und durch Frischluft ersetzt wird. Als generelle Untergrenze zur Vermeidung von Feuchtigkeitsniederschlägen in Wohnräumen gilt eine Raumtemperatur von 16 °C.

Das IR-Experten Fazit: 

Beim Thema ideale Raumtemperatur spielen viele Dinge eine Rolle. Das beginnt bei der körperlichen Konstitution des Menschen und den daraus folgenden Bedürfnissen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchte der Umgebung.

Aber auch ökologische und wirtschaftliche Aspekte spielen eine Rolle. Die Erzeugung der gewünschten Raumwärme sollte möglichst umweltverträglich und kostengünstig erfolgen. Außerdem muss die jeweilige körperliche Aktivität des Menschen mit beachtet werden.

Daraus ergeben sich Empfehlungen des Bundesumweltamtes für die Raumtemperatur, die sich von Zimmer zu Zimmer und bei den verschiedenen Tätigkeiten unterscheiden. Folgende Raumtemperaturen empfiehlt das Bundesumweltamt:

  • Wohnzimmer … 20 bis 23 °C
  • Küche … 18 °C
  • Esszimmer … 20 °C
  • Badezimmer (bei Benutzung) … 23 °C
  • Kinderzimmer tagsüber … 20 bis 22 °C, nachts … 18 °C
  • Schlafzimmer … 17 bis 20 °C
  • Büro … 20 bis 22 °C

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